Psychologen beim Frühstück

Psychologen beim Frühstück

Zucker!

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Annika mag es gerne deftig (zumindest in der Ernährung!), Michael ist mehr ein Süßer - und ihm fällt es schwer, seinen Janker auf Naschis zu kontrollieren. Was macht Zucker für uns Menschen nur so besonders?

Die Lust auf Zucker scheint evolutionär in uns verankert zu sein. Warum ist das so?

Welche frühen Lernprozesse sind für unseren Zuckerkonsum verantwortlich?

Ärzte schlagen Alarm, weil fast jedes sechste Kind übergewichtig ist und die Zahl seit 1990 um rund 50% zugenommen hat. Zahnärzte verzweifeln ob der weggerotteten Stummel - vom abendlichen Kinderteefläschchen - in so manchem Kindermund. Und Forderungen nach einer Zuckersteuer werden immer mal wieder laut, weil immer mehr Zucker (auch unter anderen, verwirrenden Namen) unseren Lebensmitteln beigemengt wird. Was können wir tun?

Jährlich erkranken knapp fünf Millionen Deutsche an einer Depression. Michael berichtet von einer Studie, die gezeigt hat, dass viele von ihnen einen erhöhten Zuckerkonsum haben. Worin besteht da der Zusammenhang?

Ihr habt Fragen nicht nur zu psychologischen Hintergründen, was Zucker betrifft, sondern vor allem auch medizinische? Dann schreibt sie uns gern in einem Kommentar. Alle Eure medizinischen Fragen rund um den Zucker wird unser Freund und Facharzt für Allgemeinmedizin Thorsten Gottschalk in der nächsten Woche mit uns besprechen, denn er kommt zu uns zum Frühstück. Also nächsten Sonntag, ab 9.00 Uhr, bei "Psychologen beim Frühstück": Zucker Teil 2!

Freunde - mit der 6b aus der Dannewerkschule

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FREUNDE
Rund 8 Millionen Menschen sind in Deutschland laut einer Umfrage nach eigenen Angaben ohne Freunde - damit immerhin jeder zehnte Deutsche! Wie wichtig Freunde sind, zeigen auch Untersuchungen, nach denen Menschen ohne Freund eher zu Krankheiten und Depressionen neigen. Jeder von uns hat da eine eigene Vorstellung, wie und wo man Freunde findet, wie sie in das eigene Leben passen und was sie für das eigene Leben bedeuten. Doch für alle Arten von Freundschaften sind zwei Dinge wichtig: tiefe Zuneigung und absolutes Vertrauen. Das sieht man allein schon daran, dass manche sagen: "Freunde sind die Familie, die man sich nicht aussuchen kann." Und ein Spruch besagt: "Freunde auf Deinem Lebensweg sind Engel, die zu Fuß gehen."

Ein wichtiges Thema also, mit dem sich manchmal auch die Schule beschäftigt: Michael bekam eine Einladung von der Klasse 6b aus der Dannewerkschule in Schleswig-Holstein. Die engagierte Lehrerin Frau Erdmann hat im Religionsunterricht das Thema "Freunde" behandelt und wollte Michael zum Abschluss als Experten für die Schüler einladen. Und das habe er sehr gern getan und auch sehr genossen!

Folgende Fragen haben die Schüler Michael gestellt - und um die geht es auch in diesen Podcast:

Ist eine Freundschaft zwischen Kindern anders als unter Erwachsenen?
Können auch Freundschaften über soziale Netzwerke funktionieren und bestehen?
Kann aus einer Urlaubsfreundschaft auch eine dauerhafte Freundschaft werden?
Kann zwischen Haustier und Mensch auch eine Freundschaft existieren?
Kann aus Freundschaft auch Liebe entsetzen?
Kann es eine Freundschaft zwischen Männern und Frauen geben?
Woran erkennt man einen richtig guten Freund?
Zum Schluß drehte Michael den Spieß um und stellte für diesen Podcast einigen Schüler dieselben Fragen. Was die Kids so denken, könnt Ihr auch in diesem Podcast hören.

Michael möchte auf diesem Wege noch etwas loswerden: "Liebe Klasse 6b, liebe Frau Erdmann! Es war mir ein Vergnügen, bei Euch Gast sein zu dürfen. Beim nächsten interessanten Thema bin ich gern wieder dabei! Euer Michael"

Fotos zu der Stunde findet Ihr auf https://www.dannewerkschule-schleswig.de/DWGS%20-%20Psychologe%20M.Thiel%20zu%20Besuch

Saubermachen, Ordnung, Aufräumen - räum Dein Leben auf!

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Wichtige Aufgabe heute morgen für Annika und Michael Nummer 1: kleines Geburtstagsständchen für unseren Bekannten Marc. Aufgabe Nummer 2: Ständchen für alle anderen Geburtstagskinder, die zuhören. Aufgabe Nummer 3: Bedanken bei Michaels Facebookfreundin Maxi für ihre wunderbaren Geschenke und lieben Wünsche. Es sind genau diese kleinen Aufmerksamkeiten, die unser Leben so schön und lebenswert machen. Denn so etwas kommt von Herzen - und das macht so ein Geschenk zum Geschenk an die Seele!

Ja, und dann haben Annika und Michael noch die Aufgabe Nummer 4: den Podcast. Heutiges Thema: Aufräumen und Ordnung.

Wie kann Dein innerer Zustand sich bloß derartig im Zustand Deiner Wohnung ausdrücken? Gibt es Phasen, in denen wir einfach nicht so sortiert sind? Und wenn ja, wie kommt das?

Woran kann es liegen, das Annika und Michael so unterschiedliche Auffassungen von Ordnung haben? Gibt es Überhaut unterschiedliche Arten von Ordnung und Sauberkeit?

Annika hat ein paar "goldene Regeln" zum Thema aufräumen…

Was könnten die Ursachen vom sogenannten "Messie Syndrom" sein?

Warum sind wir gerade im Frühjahr so aufräumwütig?

Unterschiedliche Auffassungen von Sauberkeit und Ordnung, oder anders ausgedrückt: unterschiedliche Prioritäten von Sauberkeit und Ordnung für den Einzelnen, können eine Beziehung sehr stark belasten. Und gerade für Männer ganz wichtig: Es gibt bei Frauen kein angeborenes "Hausfrauen-Gen" - nur Erziehung, Erwartungen, Perfektionswillen und gesellschaftlich geprägtes Rollenverteilung lassen Frauen eher zum Staubsauger oder Wischlappen greifen und Männer Ordnung und Aufräumen dann folgerichtig als "Frauensache" sehen!

Annikas und Michaels empfohlene Lösung: Gemeinsam saubermachen und dabei Spaß haben. Wenn beide arbeiten sollten auch beide aufräumen und saubermachen. Denn schließlich wurde die Wohnung auch gemeinsam verwüstet…

Emotionales Essen

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🍰Emotionales Essen

Wieso klappt das mit dem Abnehmen auf Dauer meistens nicht? Und wieso kennen wir alle den Yoyo-Effekt persönlich? Nur wenige von uns sind mit ihrem Gewicht zufrieden. Und so winken in jedem Frühjahr alle möglichen Diäten. Doch die meisten Diäten versagen langfristig, weil sie den wichtigsten Grund für die Gewichtszunahme nicht beachten: Dem Essen aus emotionalen Gründen. Annika und Michael sind selbst plüschig und kennen das Essen als vermeintlichem Gefühlsausgleich aus eigener Erfahrung. Doch wie kommt's dazu?

▶️Essen dient oft schon von Kindheit an als Tröster, als Belohnung, als Ersatz für Zuwendung oder Liebesbeweis. Deswegen ist die Verbindung zwischen emotionalem Wohlbefinden und Essen im Gehirn so stark.

▶️Was ist eigentlich der Unterschied zwischen körperlichem und psychologischem Hunger?

▶️Das Erkennen, in welchen Situationen ich aus emotionalen Gründen esse, ist die Voraussetzung zur dauerhaften Veränderung der Essgewohnheiten. Doch wie komme ich dahin?

▶️Der Lübecker Forscher Achim Peters hat die Theorie vom "Selfish Brain", dem egoistischen Gehirn, entwickelt. Wir erklären grob, warum das Gehirn in Stressituationen den Körper zu mehr Nahrungsaufnahme animiert.

▶️Welche Alternativen könnte es zum emotionalen "Essen als Ersatz" geben?

Aber: Natürlich sollte das Gewicht nicht in krankmachende Dimensionen hoch- oder runtergehen. Doch wir sind beide der Meinung, dass wir alle akzeptieren sollten, dass wir Menschen auch in unserer Körperfülle unterschiedlich sind und wir uns auch darin nicht von Werbung & Co. zu sehr beeinflussen lassen sollten. Du bist eben einzigartig und vielleicht anders als viele andere - und das ist gut so! Es lebe die Individualität und die Vielfalt!!!

Älter werden oder Annika hatte Geburtstag

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Älter werden oder Annika hatte Geburtstag

Annika hat für sich ein psychologisches Lebensgefühl von 37 Jahren - unabhängig von ihrem kalendarischen Alter. Michael war gefühlt irgendwie schon immer wie Anfang 40. Und darum geht es in dieser Folge: Wie gehen wir am sinnvollsten mit unserem Älterwerden um?

Der Psychoanalytiker Erikson hat das Leben in 8 verschiedene Phasen aufgeteilt, in den jeder Mensch Entwicklungsaufgaben zu bewältigen hat. Annika und Michael sind in der Phase der "Generativität", in dem sie den folgenden Generationen etwas von ihrem Wissen weitergeben wollen.

Zu einem psychischen und auch physisch gesunden Älterwerden gehört eine nicht enden wollende Neugierde auf das Leben und ein sich immer weiter entwickeln wollen.

#Nati, die für Annika ein wunderbares Geburtstagsbildchen kreiert hat, schreibt in einer Nachricht an Michael über Generationskonflikte, wie sie zum Beispiel bei den Demonstrationen um #FridaysForFuture deutlich werden: Kids gehen aus Sorge um ihre Zukunft auf die Strasse, Politiker und Lehrer nölen zeitgleich um Verletzung der Schulpflicht herum, anstatt die Schüler in ihrem Engagement ernst zu nehmen und zu würdigen.

Wichtig in jedem Alter ist es, für die Erfüllung von Träumen und Wünschen zu arbeiten um sie möglichst zeitnah umzusetzen. Ein "das machen wir, wenn wir in Rente sind und Zeit haben" kann schnell daneben gehen, wenn einem Krankheit und Tod einen Strich durch die Planung machen

Dazu passend die Antwort des Dalai Lama auf die Frage, was ihn am meisten überraschen würde. Seine Antwort war: “Der Mensch. Er opfert seine Gesundheit, um Geld zu machen. Dann opfert er sein Geld, um seine Gesundheit wiederzuerlangen. Und dann ist er so ängstlich wegen der Zukunft, dass er die Gegenwart nicht genießt. Das Resultat ist, dass er nicht in der Gegenwart oder in der Zukunft lebt. Er lebt, als würde er nie sterben. Und dann stirbt er und hat nie wirklich gelebt.“

Sehnsucht - die menschlichste Emotion

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❣️Nati hat in ihrem neuesten Bild zu unserer Folge wunderschön eingefangen, wie sich Michael fühlt, wenn er allein in Hamburg ist: Er hat Sehnsucht nach Annika. Aber auch Annika kennt das - und drückt ihre Sehnsucht nach Michael in einem Gedicht aus:

SEHNSUCHT

Ich wache auf.
Ich hab' die Augen noch geschlossen,
da weiß ich sofort,
daß ich mich sehne.

Dieses Reißen. Dieses Ziehen.
Dieses Fernweh nach innen.
Die Kälte, die alles durchdringt,
und gegen die keine warme Decke hilft.

Die Liebe, die ich werfe,
und die einfach ohne Ziel liegen bleibt.
Die Zärtlichkeit, die ich in mir spüre,
und die doch nur mich selbst streicheln kann.

Der Haß. Und die Furcht...
denn Du bist nicht da.
Und ich bin allein.

▶️Aber ist so ein Gefühl nicht fürchterlich altmodisch? Gerade heutzutage, wo es doch meistens darum geht, an seinen Visionen zu arbeiten, Ziele zu haben und sie tatkräftig anzupacken, um erfolgreich zu sein. Was soll da so eine innerliche Sehnsucht? Wird sie deshalb so oft gedeckelt, weil sie so ineffektiv ist und uns eher verwundbar und verletzlich macht?

▶️Ein Leben ohne Sehnsucht wäre langweilig: Sehnsucht kann uns in Bewegung bringen.

▶️Aber es gibt nicht "DIE" Sehnsucht. Es ist eher eine Kombination aus verschiedensten Gefühlen. Doch warum fühlen wir so? Und wann muss man aufpassen?

▶️Die Sehnsucht nach Geborgenheit, Liebe, Sicherheit, aber auch nach Abwechslung und Abenteuer ist zutiefst menschlich und in jedem von uns in unterschiedlichem Ausmaß vorhanden. Wo kommt das her?

▶️Menschen, die sich ihre Sehnsüchte nicht eingestehen, wirken, als wären sie innerlich eher hart, desillusioniert und frustriert. Was ist da passiert?

Psychisch gesünder ist es allemal, seine Sehnsüchte zuzulassen, um dann zu überlegen, in welchen - auch noch so kleinen - Schritten man sie realisieren könnte.

↗️Meine Sehnsüchte gehören zu mir. Beachte sie, höre auf sie und nimm sie im besten Fall wie eine wohlige Ruheoase im stressigen Alltag, in die Du Dich wie in einen schönen Tagtraum zurückziehen kannst. Erspüre, wie schön es wäre, wenn eine Sehnsucht irgendwann Realität werden könnte. Und mach Dich dann auf den Weg dahin...

Veränderungen - und in jedem Anfgang wohnt ein Zauber inne

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Veränderungen - und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne
Unser gesamtes Leben besteht aus Veränderungen. Jede Entscheidung, die wir fällen, jede Begegnung und jede Aussenwirkung verändert unseren Lebensweg und sorgt dafür, dass wir uns immerzu an veränderte Bedingungen anpassen müssen. Genauso wirken wir mit unseren Entscheidungen usw. auf unsere Umgebung ein und sind somit gleichzeitig der Motor für Veränderungen.

Doch warum manövrieren wir uns manchmal in Lebenssituationen, in denen wir festhängen und aus denen wir dann nicht wieder herauskommen - obwohl wir wissen, uns würde es besser gehen, wenn wir diesen Stillstand beenden? Warum fehlt uns dann der Mut, Dinge anders zu machen und die Probleme endlich anzupacken? Warum haben wir solche Angst vor Veränderungen? Was hindert uns daran, offen und neugierig zu sein und uns zu unserem Besseren hin zu verändern?

Genau darum geht es in der heutigen Sendung. Passend zum Thema liest Michael eines seiner Lieblingsgedichte vor.

Stufen von Hermann Hesse

Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend.
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe.
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern.
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf´ um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise.
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen;
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.

Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde.
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden,
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!

Oder kurz ausgedrückt: In jedem Ende ist auch ein neuer Anfang! Wir hoffen, dass Ihr den Mut und die Kraft findet, Veränderungen anzunehmen und durchzusetzen, wenn Ihr sie braucht. Aber genauso auch die Weisheit und die Ruhe, solange abzuwarten, bis Ihr fit genug seit, Lebensaufgaben anzupacken.

Ausgeglichenheit - die eigene Mitte finden

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Ob in Ghana oder auf den Fidschis… von Thailand bis hin zu Schottland und der Schweiz - wir freuen uns unglaublich, dass wir sogar überall dort gehört werden! Vielen Dank für Eure Kommentare, Grüße und vor allem Fotos von soweit weg - wir versuchen Euch dann immer auf Google Maps ausfindig zu machen und stellen uns vor, wo ihr uns gerade hört… Vielen Dank - wir sind ganz gerührt!!!!

Doch egal, wo wir sind, wir alle neigen dazu, oft etwas zu exzessiv zu machen, oder mal nicht in Gange zu kommen, mal gestresst, mal gelangweilt zu sein. Deshalb unser Thema heute: Wie erlange ich mehr Ausgeglichenheit? Wie finde ich zu meiner eigenen Mitte?

Annika erklärt die chinesische Lehre von Yin und Yang. Diese Begriffe aus dem Daoismus stehen für entgegengesetzte, sich trotzdem ergänzende Kräfte. Yin und Yang steigen und sinken immer abwechselnd. Ein Wechsel aus Bewegung und Ruhe.

Übertragen auf den Menschen führt ein Wechsel zwischen Bewegung und Ruhe, aus Anspannung und Entspannung zu einem Gefühl der Ausgeglichenheit. Nach Anspannung sollte Entspannung folgen - das Prinzip der isometrischen Übung. Nach der gezielten maximalen Anspannung eines Muskels, in dem zum Beispiel ein imaginärer Widerstand weggedrückt wird, folgt eine Entspannungsphase. Erst dieser Wechsel hat den Trainingseffekt und führt zu Wohlbefinden.

Michael erklärt das psychologische Modell der geistigen Weiterentwicklung durch den Wechsel von Assimilation und Akkommodation am Beispiel des Begriffs "Hund". Ein Kind ordnet zunächst jeden Hund in seinen Kopf in das "kognitive Schema" Wauwau ein, es assimiliert. Es kommen Farbe, Größe und Aussehen dazu. Es lernt den Sammelbegriff Hund. Später wird aus dem Hund z.B. ein Pudel, ein Schäferhund etc. Das Kind passt das kognitive Schema Hund seinem jeweiligen Wissensstand an. Es "akkommodiert". So verfeinert es zunehmend aus diesem Wechsel sein Wissen um die Welt, in der es lebt. Annika vergleicht dieses Schema mit einem Baum, dessen Wissensäste sich immer mehr verzweigen.

Der fehlende Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung erzeugt chronischen Stress bis hin zum BurnOut. Annika erklärt in dem Zusammenhang den Begriff des "atmenden Terminkalenders" - also zwischen zwei Terminen realistisch viel Zeit als Puffer einzuplanen, um nicht in Stress zu geraten. Und auch immer mal wieder einen Termin mit sich selbst einplanen…

Die Suche nach Ausgeglichenheit bedeutet auch die Suche nach Zufriedenheit und dem richtigen Mass der Dinge. Das heisst jetzt aber NICHT, dass man sich satt und desinteressiert zur Routine hinlümmelt, sondern dass man natürlich neugierig bleibt, interessiert und wissbegierig. Dass man Spaß hat am Leben, sich immer wieder ausprobiert und viele Dinge in Angriff nimmt. Wichtig für die eigene Mitte ist es, immer wieder zum Ruhepunkt zurückzukehren, sich zu entspannen und Erlebtes zu verarbeiten, um daraus zu lernen und Kraft für die nächsten Herausforderungen zu schöpfen.

Und so plaudern wir zur Apfeltasche und zum Brioche… und hoffen nur, das diese Folge für Euch nicht zu konfus rüberkommt. Wie immer freuen wir uns über Lob und Anregungen - und natürlich über Likes auf YouTube, Instagram, Facebook, iTunes und Spotify.

Emotionale Sicherheit

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EMOTIONALE SICHERHEIT
Am Anfang reden wir noch einmal über die vergangene Sendung, lesen einige Kommentare dazu vor und merken: Wir sind immer noch nicht einer Meinung, ob man einen Seitensprung immer "beichten" sollte oder nicht… Wichtig ist für jede Beziehung, dass man das beiderseitige Vertrauen nicht verliert, denn wir alle suchen auch nach Sicherheit in einer Partnerschaft. Genau dazu passt Nati's Themenvorschlag, über "emotionale Sicherheit" zu reden. Und so haben wir dann den Übergang zur heutigen Sendung gefunden: Wie wichtig ist uns die gefühlte Sicherheit im Leben?

Michael berichtet Ergebnisse aus der Bindungsforschung. Ab wann spricht man von einer "sicheren" und ab wann von einer "unsicheren" Bindung? Und wie wirkt sich das auf unser generelles Sicherheitsbedürfnis als Erwachsener aus?

Wie erkennt man diese Bindungsstile und welche Auswirkungen haben diese kindlichen Bindungsmuster auf unser Erwachsenenleben?

Wie wird mit dem Gefühl der Unsicherheit in Politik und Wirtschaft unser Verhalten gezielt manipuliert?

Wie kann eine Psychotherapie helfen, die Auswirkungen einer unsicheren Bindung auf die Partnerschaft zu erkennen und zu verändern?

Wie kann ich trotz unsicherer Bindung ein selbstbewussteres Leben führen?

Wenn wir uns nicht unsicher und hilflos den Mächten ausgeliefert fühlen wollen, sollten wir lernen, "Nein" zu sagen, die eigenen Wünsche zu formulieren und aktiv daran zu arbeiten, unsere Träume durchzusetzen. Dies gilt besonders für Beziehungen: Offene Kommunikation, Vertrauen und Selbstbewusstsein helfen, das Gefühl, es nicht Wert zu sein, geliebt zu werden - die Ursache vieler Unsicherheiten - herunterzuschrauben.

Eifersucht - wieviel ist normal?

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Genau darüber haben wir mit einem Freund diskutiert: Wieviel Eifersucht ist noch "normal" in unseren üblichen monogamen Beziehungen? Und ab wann kann man von "krankhafter" Eifersucht sprechen? Welches sind erste Anzeichen?

"Eifersucht ist der Wachhund der Liebe!" - ist das so? "Normale Eifersucht" ist ein Gefühl, was sich in Beziehungen besonders dann einstellt, wenn man mit Kribbeln an den Anderen denkt, verliebt ist - und vielleicht nicht weiß, was er momentan tut oder wo er gerade selber oder auch nur seine Gedanken sind. Dann rattert das Kopfkino und man überlegt, ob man nicht doch mal Freunde fragen oder bei Gelegenheit ins Handy gucken sollte - was man an sich selbst aber gar nicht gut findet. Grundsätzlich wird "normale" Eifersucht also immer von innerem Zwiespalt und einigen Zweifeln begleitet. Für Viele ist sie auch ein Zeichen dafür, dass man dem Anderen etwas wert ist. Und für Manche ist ein bisschen Eifersucht sogar ein Liebesbeweis - und die Versöhnung umso leidenschaftlicher.

Im Gegensatz zu dieser "Eifersucht light" geht bei pathologischer Eifersucht das Kopfkino, die Überwachung und der Kontrollzwang ins Unermessliche. Dem Eifersüchtigen fällt nicht mehr auf, wie er gerade mit seinem Klammern, seinen unberechenbaren Gefühlsausbrüchen, den Anschuldigungen und seinen Verdächtigungen den Anderen drangsaliert, die Liebe kaputt macht und damit die Beziehung zerstört. Er sieht nur, dass sich der Partner vermeintlich seinem Einfluß entzieht. Egal was der Andere tut, dieser wird immer verdächtigt. im fortgeschrittenen Stadium kann man diesem Eifersüchtigen nichts mehr recht machen und viele neigen zu unkontrollierten Gewaltausbrüchen. Psychologisch ist das die krankhafte, "paranoide Eifersucht", die therapeutisch unbedingt behandelt werden muss.

Aufpassen muss jeder, dass bei ihm Eifersucht nicht in Kontrolle und Misstrauen umschlägt. Grundlage einer funktionierenden Beziehung sind immer Vertrauen, Ehrlichkeit und Kommunikation.

Eifersucht bzw. erste Anfänge davon könnte m an auch als Notsignal dafür sehen, dass das Prinzip "Nähe-Distanz" nicht mehr ausgewogen ist. Zuviel Klammern, zuviel "Wir gegen den Rest der Welt" führt zu fehlendem Input und meistens bei Einem von Beiden auf lange Sicht das Gefühl, erstickt zu werden. Umgekehrt ist zu viel Distanz und zu viel Nebeneinanderherleben die Ursache für Sprachlosigkeit, fehlendem Vertrauen und damit Eifersucht.

Diesmal sind sich Annika und Michael nicht einig. Michael meint, der Partner muss nicht alles unbedingt haarklein wissen. Das heißt, ein One Nicht Stand - betrunken auf einer Feier, der wirklich keine Bedeutung hat - muß nicht unbedingt gebeichtet werden, wenn klar ist, dass der Partner austickt. Annika dagegen plädiert für vollkommene Ehrlichkeit, weil die meisten Dinge doch irgendwann herauskommen und dann ist die Verletzung darüber, dass der Andere solange geschwiegen hat, ein totaler Vertrauensbruch und damit noch um einiges größer, als die Sache an sich.

Was meint Ihr? One Night stand beichten oder nicht? Wir freuen uns auf Eure Kommentare und sind gespannt, wie Ihr mit Eifersucht umgeht.

Über diesen Podcast

Psychologen beim Frühstück belauschen, wie sie über die Themen reden, die sie gerade beschäftigen: Von der "Psychologie des Lügens", über "Energievampire" und das Streitthema "Ordnung" bis hin zur "Macht des Vergebens". Immer persönlich, immer menschlich aber mit psychologischen Erklärungsversuchen, warum wir uns wie verhalten.

Unsere Zuhörer lieben es, mit uns auf den Ohren zusammen zu frühstücken:
"Danke für die Sendung !
Ich habe ein neues Hobby am Sonntagmorgen: Bügeln und Eure Sendung hören. Beides sehr erbaulich :)"(Alwin)

"Ich muss mal hier was los werden.Euro Radio Sendung ist der voll Hammer.
Es gibt mir so viel Kraft für die Woche um das Leben zu bestehen" (Christian)

"Hach...Ihr seid immer wieder ein Genuß" (Jens)

"Vielen Dank. Ein sehr schönes und interessantes Thema zum Start und eine tolle Idee. Ihre Formate bringen einen immer weiter und es man lernt eine ganze Menge dazu."(Tiger11969)

...und wer uns nicht nur hören sondern auch sehen will, schaltet jeden Mittwoch ab 19.00 "TheraThiel" auf YouTube ein.

Und natürlich freue wir uns auf viele Kommentare und Bewertungen. Klickt dazu mal hier: http://getpodcast.reviews/id/1392433517

von und mit Annika Lohstroh, Michael Thiel

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