Psychologen beim Frühstück

Psychologen beim Frühstück

Folge 276: Wann ist eine Frau eine Frau?

Folge 276: Wann ist eine Frau eine Frau?

In der letzten Woche haben wir uns über Männer unterhalten und wie sie zu dem werden, was sie von sich denken. Klar, dass es in dieser Woche um die Frauen geht. In den USA kann man gerade diesen beginnenden Männlichkeitswahn beobachten: Frauenrechte werden wieder beschnitten, es gibt öffentliche Forderungen danach, dass die Frau an den Herd gehört und sich um die Kinder zu kümmern hat, und einige Männer wollen tatsächlich über die medizinischen Belange von Frauen (z.B. Abtreibung) bestimmen. Gleichzeitig gibt es einen neuen Trend bei jungen Frauen in Amerika, die sich äußerst konservativ kleiden und die Haltung vertreten, Frauen sollten gern zu Hause sein, um sich um die Kinder zu kümmern.

Ist diese Entwicklung etwas, was etwa auch in unseren Köpfen herumschwirrt? Haben wir nach wie vor Rollen-Klischees im Kopf? Wann genau ist eine Frage eine "richtige" Frau?

Wie werden Mädchen heute erzogen? Wie kleine Prinzessinnen? Krönchen, Kußschnute und alles in Pink? Oder lernen sie individuelle Stärke und Selbstbewusstsein - genauso wie hoffentlich die Jungs?

Wieder ist unsere Christin dabei, Mama von drei Kindern – dabei ist auch eine Tochter von zehn Jahren. Wie geht sie mit deren Erziehung um? Und wie sieht sie als junge Frau ihre Rolle als Frau? Wie kommt sie im Alltag mit der Mehrfachbelastung klar?

In dieser Folge schnacken wir über typisch Feminines, typisch Maskulines und typisch Menschliches.

Und wie jede Woche freuen wir uns sehr über Eure Meinungen und Erfahrungen zu dem Thema "typisch weiblich, typisch männlich."

Bis nächste Woche, Christin, Annika + Tilly

Hier wie versprochen ein paar Hinweise für Hilfsangebote für Frauen, die in Not geraten sind:

https://www.hilfetelefon.de/beratung-fuer-frauen.html

https://www.frauen-gegen-gewalt.de/de/infothek/haeusliche-gewalt/was-tun-wie-helfen.html

https://www.telefonseelsorge.de

https://weisser-ring.de

Folge 275: Wie wird ein Mann ein Mann?

In der letzten Woche ging es in unserem Podcast um Machtmänner - doch was genau ist männlich?

Erinnert Ihr Euch noch an den 80er-Jahre-Hit "Männer" von Herbert Grönemeyer: Wann ist ein Mann ein Mann? Doch wie sehen wir heute die Rolle des Mannes? Was ist für uns typisch männlich? Tough, stark, aggressiv, selbstbewusst und immer in der Führungsrolle - so zumindest ein altes Klischée… Und wie kommen Männer mit Emotionalität, Ängsten und Kontakt zu ihren Gefühlen klar? Liegt es in ihren Genen, ein Mann zu sein, oder wird es ihnen beigebracht? Vielleicht eine Mischung aus beidem?

Wir haben heute wieder Christin dabei. Denn sie ist Mama von Zwillingen: zwei vierjährigen Jungs. Was gibt sie ihren Rackern mit an Rollenverhalten, aber auch an weichen Seiten? Wie erlebt sie ihre Jungs? Gibt es ein typisches Jungsverhalten?

Und schon ein Ausblick auf die nächste Folge: Wir werden - wieder mit Christin - darüber reden, wie eine Frau eine Frau wird. Schreibt uns dazu gern Eure Fragen und Kommentare.

Bis bald, Christin, Annika + Tilly

Folge 274: Machtmänner

Wo kommen sie nur her? Ehrgeizige Kerle, die Macht, Geld und Einfluss lieben. Sie tummeln sich in der Politik, in der Wirtschaft, in Betrieben - und ab und zu auch auf dem heimischen Sofa. Diese despotischen Männer scheinen mit der dunklen Seite der Macht gut klarzukommen, sind selbstbewusst und ehrgeizig - und haben überhaupt keine Skrupel, sich gegen alle möglichen Widerstände durchzusetzen, um das zu erreichen, was sie gerne hätten oder erreichen wollen. Ihr Ziel klar vor Augen, empfinden sie sich selbst als stark und andere als schwach. Diese laute Aussenwirkung lässt ängstliche Menschen vermeintliche Sicherheit und Führungskompetenz vermuten.

Am Beispiel von Trump und Putin, aber auch anderen Zeitgenossen gucken wir heute einmal, wie die Ursprünge für dieses Machtgebaren aussehen könnten und wie es um die Psyche dieser überaus misstrauischen Herren bestellt sein könnte. Vielleicht fällt ja dem einen oder der anderen auf, dass er/sie so einen kleinen Mini-Trump oder ein ähnlich narzisstisches Gewächs zu Hause hat…

Wir sind gespannt auf die Wahlergebnisse in den USA und freuen uns wie immer auf Eure Kommentare.

Bis bald, Annika + Tilly

Folge 273: Wieviel Eskapismus ist gut?

Stundenlanges Computerspielen, Abtauchen in Phantasiewelten, Bücher inhalieren oder einen Rosamunde-Pilcher-Marathon: Egal, ob mit Binge-Watching, Koma-Saufen oder beim Sport rund um die Uhr, viele Menschen versuchen im Eskapismus, also dem temporären Entfliehen aus der realen Welt in Fantasien und alternativen Beschäftigungen wie intensiven Medienkonsum, eine Pause von Alltagsbelastungen zu finden.

Im gesunden Rahmen ist Eskapismus für unser mentales Auftanken überlebenswichtig. Doch wird es zur alles bestimmenden Sucht, wird es brenzlig.

Der psychologische Druck in Deutschland nimmt zu. Krisen, Unzufriedenheit und soziale Kälte machen uns Menschen zu schaffen. Die Folgen: Wir haben in Europa die höchsten Fehltage aufgrund von Krankheit. Im Jahr 2022 führten psychische Erkrankungen erstmals die Liste der Hauptursachen für Arbeitsunfähigkeitstage in Deutschland an.

Ab wann wird Eskapismus also problematisch? Wo liegt die Grenze zwischen exzessivem Fluchtverhalten und Erholungsoasen genießen?

Letztlich bestimmt auch hier die "Dosis das Gift". Wenn Eskapismus das eigene Leben bewusst ergänzt, aber nicht unkontrollierbar beherrscht, sind solche "Pausen" vom Alltag wichtig und sinnvoll.

Wir freuen uns auf Eure Kommentare! Bleibt gesund! Annika + Tilly

Folge 272 Ich will mehr! Wieder zur Schule gehen & Co. ...

Bei unserem heutigen Frühstück haben wir erneut eine Fachfrau dabei: Christin, unsere Freundin und Redaktions-Assistentin, geht wieder zur Schule! Sie macht ihr Abitur nach. Und das neben Haus mit Garten, Ehemann, Job und drei Kindern… Hat sie zu viel Energie? Ja. Ist sie verrückt geworden? Nein. Sie will mehr! Neben Beruf und Kindern hat Christin den Wunsch, noch mehr aus sich zu machen. Sie möchte lernen - also macht sie ihr Abitur nach, um dann vielleicht zu studieren.

Dieses Gefühl kennen wir sicher alle: Etwas, das wir schon lange tun wollten oder von dem wir immer schon geträumt haben, geistert durch unser Gehirn und unsere Phantasie - und wir trauen uns irgendwie nicht, es anzupacken. Immer haben wir Gegenargumente. Besonders, was den Zeitpunkt oder die Finanzen angeht, um unser Projekt nur ja nicht in die Realität umsetzen zu müssen. Dahinter steckt meistens die Angst vor der eigenen Courage und die Furcht vorm Scheitern. Damit bleiben all diese vorgestellten und ersehnten Dinge weiterhin nur Träume.

Aber wie wäre es, diese Träume anzupacken? Und zwar jetzt? Am Beispiel von Christin, die wieder die Schulbank drückt, unterhalten wir uns über das lebenslange Lernen und die Möglichkeit, mehr zu wollen.

Was sind Eure Träume? Was wolltet Ihr schon immer einmal machen? Was hat Euch davon abgehalten? Oder habt Ihr vielleicht konkrete Pläne?

Wir freuen uns auf Eure Kommentare,

Christin, Annika + Tilly

Folge 271 Wieder auf die Beine kommen!

WIR SIND WIEDER DA…

…und darüber freuen wir uns unglaublich! Denn das bedeutet: Annika ist wieder fit genug für den Podcast. Denn die Arme war schon wieder krank und im Pflasterkasten. Aber jetzt ist sie voller Tatendrang und will wieder aus dem Bett!

Also haben wir unseren Freund Werner Berning gebeten, ihr dabei zu helfen. Denn Werner ist Theologe, Seelsorger, ein toller Physiotherapeut und Business Coach. Danke, Werner! Und Werner ist auch heute unser Frühstücksgast!

Mit ihm unterhalten wir uns über die wichtigsten Voraussetzungen, um ins Leben zurückzufinden. Wir überlegen, welche Schritte man gehen kann, um nach Krankheit, Krise oder Schicksalsschlag wieder durchstarten zu können. Und da hat Werner interessante Gedanken, da er der eine einzigartige Mischung aus Seelsorger und Physiotherapeut verkörpert.

Wir freuen uns wie immer über Eure Meinungen und Erfahrungen zu dem Thema. Was hat Euch geholfen, als Ihr nach einer schwierigen Zeit wieder auf die Beine gekommen seid? Bei wem wollt Ihr Euch vielleicht bedanken?

Bleibt bitte gesund,

Annika, Tilly - und ein wunderbarer Werner.

Folge 270: Die Macht der Gewohnheit

Folge 270: Die Macht der Gewohnheit
Es ist unglaublich, wie leicht das Gehirn sich auf Situationen ausruhen kann. Denn das Gehirn ist eines der faulsten Organe des menschlichen Körpers. Deshalb laufen bei uns rund 40 Prozent unserer Handlungen eher unbewusst und automatisch ab in Form von Gewohnheiten, Ritualen und Routinen. Darum ist es so wichtig, dass wir unsere Gewohnheiten langfristig ändern, wenn wir unser Verhalten ändern wollen. Es ist also eher eine Frage der Routine als eine Frage des Entscheidens oder Willens.

Ein einfaches Beispiel ist die Ernährung. Wenn die Waage mal wieder Dein Feind ist, weil sie unbarmherzig zeigt, wie sehr Du Deine Ernährung hast gehen lassen, solltest Du Deine Gewohnheiten ändern. Stichwort: Konditionierung – automatische Abläufe mit Reizen verbinden und so ankern. Heißt: Es zur Gewohnheit werden lassen, dass es Salat zum Mittag gibt, und nicht den Döner um die Ecke anlaufen. Macht man dies kontinuierlich und auf Dauer, schaltet unser Gehirn auf AUTOMATIK-MODUS. Wir brauchen nicht mehr darüber nachzudenken, wie oder was wir zum Mittag essen, sondern es ist selbstverständlich, dass es einen Salat gibt.

Dafür gilt die Faustregel 21/90: Wir brauchen rund 21 Tage, damit wir eine Gewohnheit ändern und eine neue Routine akzeptieren, und ca. 90 Tage, sie ins Unbewusste zu implementieren. Deshalb ist es auch unsinnig, Änderungen in unserem Leben mal so eben und beispielsweise mit einer zweiwöchigen Crash-Diät erreichen zu wollen – da ist der Jojo-Effekt vorprogrammiert.

Um Konditionierung, Professor Wendy Wood, den Pawlowschen Hund und vieles mehr geht es heute.

Wir freuen uns auf Euch! Annika + Christin + Tilly

Folge 269: Micro-Stress

Dein Kind will in einer gefühlten Endlosschleife Eis, ständig wirst Du in Deiner Arbeit unterbrochen, der letzte Streit mit Deiner Mutter belastet Dich immer noch, der Nachbar muss natürlich am Sonntag seine Bohrmaschine ausprobieren, der TÜV beim Auto ist fällig und die Waschmaschine gibt so komische Geräusche von sich…

Solche Microstressoren sind kleine, alltägliche Belastungen, die oft unbemerkt bleiben, aber sich im Laufe der Zeit ansammeln oder einfach zu viel werden können - und dann erhebliche Auswirkungen auf Dein Wohlbefinden und Deine Gesundheit haben. Im Gegensatz zu größeren, offensichtlicheren Stressoren, wie z.B. einer Krankheit oder einem Jobverlust, sind Microstressoren subtiler und treten häufiger im täglichen Leben auf.

Der amerikanische Psychologe Richard S. Lazarus konnte schon 1981 nachweisen, dass Menschen mit VIELEN Microstressoren am Ende gesundheitlich stärker beeinträchtigt sind als diejenigen, die EIN größeres Stressereignis erleben und verarbeiten mussten.

Wie erkennen wir nun diese kleinen Stressoren und wie können wir im Alltag dagegen ansteuern?

Damit beschäftigen wir uns heute und freuen uns wie immer über Eure Postings zu dem Thema.

Bis nächsten Sonntag, Annika + Tilly

Folge 268: Gesünder durch Flow

Denkt mal an Kinder, die völlig selbstvergessen mit Lego spielen, kein Essen und keine Frage mitbekommen. Sie sind im Flow. Kennt Ihr das? Ihr seid so vertieft in eine Tätigkeit, dass Ihr alles um Euch herum vergesst, Euch vollkommen auf Euer Tun konzentriert, kein Zeitgefühl mehr habt und Euch so in einem wohligen Zustand zwischen Anspannung und Entspannung befindet. Glückwunsch: Ihr seid im FLOW! Und das macht nicht nur Spaß - es ist auch noch gesund!

"Ein Zustand, in dem die Menschen so sehr in eine Aktivität verwickelt sind, dass nichts anderes von Bedeutung zu sein scheint!", schrieb der Psychologe Prof. Mihály Czíkszentmihályi 1990 in seinem Buch "Flow. Das Geheimnis des Glücks".

Der ursprünglich aus Ungarn stammende Dozent (Kalifornien/USA) beschäftigte sich seid Mitte der 70er Jahre wissenschaftlich mit Flow und konnte zeigen, dass Menschen, die öfter diesen Zustand in ihrem Alltag erreichten, psychisch und physisch gesünder waren als Vergleichsgruppen, die nur sehr selten ins Flow kamen.

Wie kann ich nun Flow erreichen? Wir werden Euch verschiedene Wege dazu aufzeigen und Euch Mut machen, auf die Suche nach Tätigkeiten zu gehen, die dieses wunderschöne Gefühl auslösen können.

Schreibt uns gern, wann Ihr im Flow seid…

Wir wünsche Euch viele schöne Flow Momente,

Annika + Tilly

Folge 267: Ist unser Leben zu kompliziert?

Steuererklärung abgeben, die richtige Mikrowelle unter hunderten finden, Bahnticket online buchen, einen Arzttermin ergattern, sich für ein Date in der Partnerbörse entscheiden. Politik, Wirtschaft, Krisen, Job, Finanzen, Termine, Kindererziehung, Beziehungen, Social Media, Bürokratie, Klima, Gesundheit, und, und…. Unsere globalisierte Welt kann kompliziert werden und uns überfordern.

Trotz aller technischen Erleichterungen - oder vielleicht gerade wegen ihnen? - erscheint vielen von uns das Leben zunehmend vielschichtiger, bürokratischer, komplexer und stressvoller zu sein. Und trotzdem müssen wir irgendwie damit klar kommen.

Der Fachbegriff in diesem Zusammenhang lautet "Ambiguitätstoleranz", also die Fähigkeit, Ungewissheit und Kompliziertheit des Lebens ohne Angst und Stress zu meistern.

Der Begriff “Ambiguitätstoleranz” wurde in den 1940er Jahren in den USA von der ursprünglich österreichischen Psychoanalytikerin Dr. Else Frenkel-Brunswik entwickelt. Als jüdische Psychologin, die zweimal vor den Nazis flüchten musste, führte sie Untersuchungen zu autoritären Persönlichkeitsmerkmalen und Vorurteilen durch. Ihr Ziel: psychologische Mechanismen hinter Vorurteilen und Intoleranz gegenüber Minderheiten zu erklären.

Wie können wir nun unsere Toleranz gegenüber Unsicherheiten und Mehrdeutigkeit erhöhen, die unser Leben nun mal mit sich bringt? Und wie das Leben etwas weniger kompliziert gestalten?

Darüber reden wir heute. Wir freuen uns auf Euch! Annika und Tilly