Psychologen beim Frühstück

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Herbstblues oder schon Depression?

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Noch Herbstblues oder schon Depression?

Michael macht sich um sich Sorgen: Heißhunger, ständige Müdigkeit, mehr Antriebslosigkeit als sonst…Liegt es am früheren Dunkelwerden, der Zeitumstellung oder ist es ein Herbstblues? Oder brütet er womöglich eine beginnende Depression aus? Doch Annika ist aus Erfahrung klar: Der November naht. Also will Michael in den Arm, weil er zuviel arbeitet, und möchte mit ein paar Leckerlis vor den Fernseher auf die Couch, weil es so früh dunkel wird und er nicht mehr durch die Botanik stratzen kann! Und mal ehrlich: Wer will das bei zunehmender Dunkelheit nicht? Schönen heißen Tee, die ersten Spekulatius und Zimtsterne… Doch was ist, wenn ich mich nicht so leicht wieder motivieren kann? Wenn ich wirklich durchhänge? Herbstblues oder schon eine behandlungsbedürftige Depression? Und was ist der Unterschied zwischen beiden? Das wollen wir klären!

Hier zunächst - wie im Podcast versprochen - die Kriterien einer Depressionen nach dem ICD-10:

1. Mindestens zwei dieser Hauptsymptome

  • depressive, gedrückte Stimmung
  • Interessenverlust und Freudlosigkeit
  • Verminderung des Antriebs mit erhöhter Ermüdbarkeit (oft selbst nach kleinen Anstrengungen)

und zusätzlich

2. Mindestens zwei dieser Zusatzsymptome

  • verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit
  • vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen
  • Schuldgefühle und Gefühle von Wertlosigkeit
  • negative und pessimistische Zukunftsperspektiven
  • Suizidgedanken, erfolgte Selbstverletzung oder Suizidhandlungen
  • Schlafstörungen
  • verminderter Appetit

Wenn Ihr mehr als zwei Wochen ähnliche Symptome bei Euch oder bei Anderen beobachtet, könnten das Hinweise auf eine. behandlungsbedürftige Depression sein.

Bemerkt Ihr die Symptome innerhalb von fünf Jahren in drei oder mehr Wintern, können das Hinweise auf eine Winterdepression (SAD: Saisonal Abhängige Depression) sein. Dann natürlich auch zur genaueren Diagnostik ab zum Arzt oder zum psychologischen Psychotherapeuten.

Depression ist eine Erkrankung, die behandelt werden kann und muss! Gute Informationen dazu findet Ihr bei der https://www.deutsche-depressionshilfe.de/ . In Notfällen, z.B. bei drängenden und konkreten Suizidgedanken wendet Euch bitte an die nächste psychiatrische Klinik oder den Notarzt unter der Telefonnummer 112.

Bitte passt auf Euch und Eure Lieben gut auf!

Wir wünsche Euch eine schöne, kuschelige Herbst- und Winterzeit.

Wenn Euch unser Podcast gefallen sollte, freuen wir uns über Eure Bewertungen und Kommentare. Einfach auf diesen Link klicken: http://getpodcast.reviews/id/1392433517


Kommentare

by Norbert Kürbis on
Hallo Ihr Lieben, wenn ich mal wieder so neben mir herlaufe, alles so nebellös und schwammig ist, so völlig unmotiviert zu allem (auch Männer haben ihre "Tage"), dann suche ich mir das übelste aus, was ich noch nicht erledigt habe - Anneke Van Giersbergen würde sagen: "the motherfucker of my checklist" -, weil der Tag ist doch sowieso schon bescheiden. Meistens geht es mir nach getaner Arbeit wieder besser, und ich tauche wieder auf aus dem Sumpf; könnte es sein, dass so depressive Verstimmungen was mit unerledigten Sachen zutun haben? LG Norbert

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