Eifersucht - wieviel ist normal?
Eifersucht - wieviel ist normal?
Genau darüber haben wir mit einem Freund diskutiert: Wieviel Eifersucht ist noch "normal" in unseren üblichen monogamen Beziehungen? Und ab wann kann man von "krankhafter" Eifersucht sprechen? Welches sind erste Anzeichen?
"Eifersucht ist der Wachhund der Liebe!" - ist das so? "Normale Eifersucht" ist ein Gefühl, was sich in Beziehungen besonders dann einstellt, wenn man mit Kribbeln an den Anderen denkt, verliebt ist - und vielleicht nicht weiß, was er momentan tut oder wo er gerade selber oder auch nur seine Gedanken sind. Dann rattert das Kopfkino und man überlegt, ob man nicht doch mal Freunde fragen oder bei Gelegenheit ins Handy gucken sollte - was man an sich selbst aber gar nicht gut findet. Grundsätzlich wird "normale" Eifersucht also immer von innerem Zwiespalt und einigen Zweifeln begleitet. Für Viele ist sie auch ein Zeichen dafür, dass man dem Anderen etwas wert ist. Und für Manche ist ein bisschen Eifersucht sogar ein Liebesbeweis - und die Versöhnung umso leidenschaftlicher.
Im Gegensatz zu dieser "Eifersucht light" geht bei pathologischer Eifersucht das Kopfkino, die Überwachung und der Kontrollzwang ins Unermessliche. Dem Eifersüchtigen fällt nicht mehr auf, wie er gerade mit seinem Klammern, seinen unberechenbaren Gefühlsausbrüchen, den Anschuldigungen und seinen Verdächtigungen den Anderen drangsaliert, die Liebe kaputt macht und damit die Beziehung zerstört. Er sieht nur, dass sich der Partner vermeintlich seinem Einfluß entzieht. Egal was der Andere tut, dieser wird immer verdächtigt. im fortgeschrittenen Stadium kann man diesem Eifersüchtigen nichts mehr recht machen und viele neigen zu unkontrollierten Gewaltausbrüchen. Psychologisch ist das die krankhafte, "paranoide Eifersucht", die therapeutisch unbedingt behandelt werden muss.
Aufpassen muss jeder, dass bei ihm Eifersucht nicht in Kontrolle und Misstrauen umschlägt. Grundlage einer funktionierenden Beziehung sind immer Vertrauen, Ehrlichkeit und Kommunikation.
Eifersucht bzw. erste Anfänge davon könnte m an auch als Notsignal dafür sehen, dass das Prinzip "Nähe-Distanz" nicht mehr ausgewogen ist. Zuviel Klammern, zuviel "Wir gegen den Rest der Welt" führt zu fehlendem Input und meistens bei Einem von Beiden auf lange Sicht das Gefühl, erstickt zu werden. Umgekehrt ist zu viel Distanz und zu viel Nebeneinanderherleben die Ursache für Sprachlosigkeit, fehlendem Vertrauen und damit Eifersucht.
Diesmal sind sich Annika und Michael nicht einig. Michael meint, der Partner muss nicht alles unbedingt haarklein wissen. Das heißt, ein One Nicht Stand - betrunken auf einer Feier, der wirklich keine Bedeutung hat - muß nicht unbedingt gebeichtet werden, wenn klar ist, dass der Partner austickt. Annika dagegen plädiert für vollkommene Ehrlichkeit, weil die meisten Dinge doch irgendwann herauskommen und dann ist die Verletzung darüber, dass der Andere solange geschwiegen hat, ein totaler Vertrauensbruch und damit noch um einiges größer, als die Sache an sich.
Was meint Ihr? One Night stand beichten oder nicht? Wir freuen uns auf Eure Kommentare und sind gespannt, wie Ihr mit Eifersucht umgeht.
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