Psychologen beim Frühstück

Psychologen beim Frühstück

Psychologen beim Frühstück, Folge 9, Aufreger der Woche

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AUFREGER DER WOCHE

Irgendwie sind Annika und Michael ein wenig grummelig, denn Annika hat gerade einen Migräneanfall hinter sich, Michael ist immer noch krank und deshalb etwas unleidlich… Aber deshalb war auch genug Zeit da, um mal ein bisschen mehr zu lesen und Nachrichten zu schauen: Was gab es da für Aufreger…

  • Vieles muss heutzutage einfach schnell gehen. So auch eine Krankheit: Schnell starke Medikamente und dann sofort wieder an die Arbeit, ohne sich erst wirklich zu erholen. Gilt dieser Trend zur Abkürzung auch woanders?
  • Beispielsweise muss Wissen nicht mehr erarbeitet werden, es ist ja im Internet zu finden. Ein Symbol vielleicht dieser Abkürzungen: die App "blinkist". Darin werden Bücher zusammengefasst, damit man auf einer Party mit seinem (Halb-)wissen glänzen kann. Der Spaß am Lesen und dem Vergnügen an den Wendungen und Dialogen geht natürlich so flöten. Und wer sagt überhaupt, dass man all diese Bücher gelesen haben muss?
  • Ausserdem wird beim Lesen das Gehirn optimal angeregt, man vergißt Zeit und Raum. Man kommt in den "Flow", eine Art Auszeit der Psyche, was für diese ab und zu sehr gesund ist.
  • Doch was haben wir denn nun in dieser Woche so alles gelesen und gesehen? Unter anderem konnten wir Zeuge der Abschlussfeier der Fußball-WM sein, bei der Putin - unter einem großen Regenschirm seines Bodyguards vor dem Platzregen geschützt - seine Gäste, den französischen Präsidenten und seine kroatische Amtskollegin, im wahrsten Sinne des Wortes im Regen stehen ließ. Und dann ließ die nassgeregnete Präsidentin alles verblassen, weil sie voller Freude und Temperament alle, wirklich alle Spieler herzte und küßte. Auch die der gegnerischen Mannschaft. Das nennt man dann wohl Völkerverbindend.
  • Ausserdem fegte Trump bei seinem Besuch der Queen die 92jährige Königin einfach mal beiseite, als er die Truppen abschritt. Mal davon abgesehen, dass die Queen die Oberbefehlshaberin der Britischen Armee ist und nicht Trump, fegt man einfach keine ältere Dame zur Seite und marschiert dann vorne weg.
  • Michaels Aufreger der Woche war das Verhalten einer Mutter in Hamburg, deren kleine Tochter fast in einem Freibad ertrank, während sie mit dem Handy beschäftigt war. Bademeister schlagen Alarm: kein Einzelfall!
  • Annika Aufreger der Woche war die Anklage gegen den Lifeline-Kapitän Reisch wegen angeblicher Rechtsverstöße bei der Rettung von Flüchtlingen im Mittelmeer. Sind Paragraphen wichtiger als Menschenleben? Übrigens: Der NBA-Star, der angesichts eines toten Flüchtlingskindes in Tränen ausbrach und dessen Name Michael in der Sendung nicht einfällt, heißt Marc Gazol von den Memphis Grizzlies.

Unser Fazit: Wir meinen, dass wir uns an menschliche Werte wie Barmherzigkeit, Empathie und Mitleid erinnern und orientieren sollten. Das müßte immer wichtiger sein als jede faktische, politische, gesellschaftliche oder finanzielle Erwägung. Auch wenn das Einigen zu sehr nach Naivität, Gefühlsduselei oder Gutmensch riecht - das Parfum tragen wir gern!


Kommentare

by Mirjam Braun on
Da hätte ich gut dabei sein können beim Frühstück. Ich habe dem nichts hinzuzufügen. Über all diese Dinge habe ich mich auch aufgeregt und suche nach Lösungen......Noch habe ich keine, aber in vier Wochen wohne ich wieder in Hamburg. Ein neuer Anfang und ganz in der Nähe! Einen schönen Sonntag mit einem inspirierenden Frühstück und gute Besserung!
by Gerrit on
Und wieder fällt mir zu Trump, Kapitän Reich, blinklist...... Charlie Chaplin »Der Große Diktator« - die Abschlussrede ein. Menschlichkeit, Geschwindigkeit, Mitgefühl........

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